Krüge in Peckatel und Brustorf

Über einen Krug in Peckatel existieren kaum historische Quellen. Überliefert ist, dass um 1450 der Grundherr von Klein Vielen, von Peccatel, den halben Peckateler Krug an einen Heydebeck verpfändete. Das bedeutete, dass der Krüger halb dem Grundherrn von Peccatel und halb dem Heydebeck Steuern entrichtete.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg fehlen weitere Quellen über einen Krug in Peckatel.

Anders in Brustorf:
Als dort 1728 für 20 Jahre eine Glashütte eingerichtet wurde, gehörte zu dem sich entwickelnden Ort ein Krug, der auch nach dem Ende der Glashütte in Betrieb blieb.
Um 1790 herum bewirtschaftete den Krug ein Krüger namens Johann Georg Harras. Nach seinem Tod im Jahre 1795 führte seine Witwe, eine Tochter des Tuchmachers Gildemeister, den Krug bis zum Ende des Pachtvertrages weiter.
Die Krüger wechselten danach immer wieder.
Der Krug wurde indessen im Laufe der Zeit ein beliebtes Ausflugsziel und eine viel genutzte Raststätte, zuletzt mit einem Gartenlokal und sogar einer Tankstelle (siehe Foto) .
Alle Feste des Kriegervereins wurden hier gefeiert, der Schützenkönig erkämpfte im Schießstand gegenüber seine Würde, seit dem Ersten Weltkrieg fand auch der Peckateler Erntetanz in Brustorf statt.
Der letzte Pächter des Kruges vor 1945 hieß Salchow.
Zu den Dorfkrügen gehörte immer eine Landwirtschaft. 1945 erhielt ein Fritz Stenzel im Zuge der Bodenreform das Kruggebäude sowie etwa 10 Hektar Acker und Wald. Das Gebäude wurde ihm jedoch mit Hinweis auf seine frühere NSDAP-Mitgliedschaft als Eigentum wieder abgenommen und ging auf die V.d.g.B. (Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe) über. Stenzel erhielt jedoch einen Pachtvertrag und konnte die Krugwirtschaft weiterführen.
Im Mai 1954 schloss der Brustorfer Krug seine Pforten.
Eine neue Gaststätte wurde dann 1956 im Gutshaus Peckatel eröffnet.

Quellen:
Krull, G. (Bearb.) 1994: 720 Jahre Ersterwähnung Peckatel-Brustorf. Hrsg. vom Förderverein Alte Schmiede Peckatel. Friedland. Foto: Seite 4.