Am ehemaligen Landweg zwischen Brustorf und Peckatel stand im 19. Jahrhundert eine Windmühle. Die Flurnamen Müllerwiese und Windmühlenberg erinnern daran.
Seit dem Mittelalter herrschte für Mecklenburger Bauern Mahlzwang, d.h. sie mussten ihr Korn in der Mühle ihres Grund- bzw. ihres Gutsherrn gegen eine Gebühr mahlen lassen. Der Müller behielt zeitweise auch die Naturalabgaben an Getreide für den Adel ein. Die Peckateler Bauern brachten deshalb jahrhundertelang ihr Korn zum Müller nach Klein Vielen.
Als der dortige Grundherr 1795 Brustorf und Peckatel an Josef von Maltzan verkaufte, entstand eine neue Herrschaft, wo die Mühle anfangs fehlte. Im Mecklenburg-Schweriner Staatskalender wird sie von 1805 bis 1895 in der Peckateler Feldflur erwähnt. Wie in den Mecklenburger Dörfern üblich, stand hier eine Bockwindmühle. Ihr Wert wurde 1854 auf 1.100 Reichstaler geschätzt, sie war 19 ½ Fuß lang, 26 Fuß breit. Anscheinend wurde später eine neue gebaut, deren Wert 1869 mit 1.165 Reichstaler angegeben wurde. Sie war 26 ½ Fuß lang und 26 Fuß breit.
Die Namen einiger Peckateler Müller sind bekannt: 1807 Pachtmüller und Bauer Schwenn, 1812 Kornmüller Hase, 1818 Johann Christoph Wohcker, 1820 Pachtmüller Weden, 1829 Pachtmüller Bruhn, 1834 Pachtmüller Timm. Ab 1839 wurde die Mühle vermutlich bei Bedarf von einem fähigen Tagelöhner betrieben.
In Überlieferungen werden Müller oft mit dem Teufel in Verbindung gebracht, wahrscheinlich aus drei Gründen. Den mittelalterlichen Bauern fehlte der Einblick in die Mühlentechnik, was sie unsicher machte. Der Müller war unbeliebt, weil er für die Herrschaft Abgaben eintrieb, außerdem konnte kein Mahlgast prüfen, wieviel Korn im Mahlgang blieb, womit der Müller später sein eigenes Vieh mästete.
Wo einst die Peckateler Mühle stand, ist heute weit und breit kultivierter Acker.
Quellen und Literatur
Krull, G. 2020: Eine Windmühle zwischen Brustorf und Peckatel. Dorfzeitung – Zwischen Lieps und Havelquelle 11: 102-103.