Die Ziegeleien bei Prillwitz und Blumenholz

Von diesen beiden Ziegeleien, die sich in der Schmettauschen Karte von 1788 finden lassen, sind keine sächlichen Überreste erhalten, nur der Standort ist noch erkennbar. Die Blumenholzer Ziegelei wurde an einer Tongrube außerhalb von Blumenholz betrieben, die Prillwitzer unweit des Südufers der Lieps zwischen Prillwitz und Ehrenhof (siehe Abbildung).
Im Großherzoglich-Mecklenburg-Strelitzschen Staatskalender finden sich Namen von Zieglern, die als Pächter die Ziegelei betrieben:
Die Prillwitzer Ziegelei wird im Staatskalender erstmals 1796 erwähnt, jedoch ohne Nennung des Zieglers.
Auf der Directorialvermessungskarte, die in demselben Jahr 1796 gezeichnet wurde, sind neben der Signatur „Ziegeley“ zwei Gebäude verzeichnet, die am Rande des „Cramer-Mohrs“ stehen.
Zwischen 1824 und mindestens 1856 ziegelte dann in Prillwitz Friedrich Utpot. 1859 ist dann ein neuer Ziegler namens Stegemann am Werk.
Die Ziegelei bei Blumenholz wurde auf der Schmettauschen Karte von 1788 als „Alte Ziegelei“ verzeichnet, sodass sie vermutlich bereits lange zuvor ihren Betrieb aufnahm. Im 18. Jahrhundert sollen dort für den Neubau des Schlosses Hohenzieritz (ab 1747) und den Wiederaufbau des 1940 abgebrannten Gutshauses Weisdin (ab 1749) Ziegel hergestellt worden sein.
Auch in Blumenholz war ein Ziegler für lange Zeit tätig – Georg Friedrich Kapheim. Er ziegelte von 1792 bis mindestens 1824 und betrieb nebenbei auch einen Kalkofen. Später, von mindestens 1849 bis mindestens 1859, hieß der Ziegler Ludwig Glanz.
Eine Bushaltestelle sowie eine Straße in Blumenholz sind heute nach der Ziegelei benannt.
Auf dem Messtischblatt von 1884 findet sich dann von beiden Produktionsstätten nichts mehr.

Quellen:

Charte von den Herzogl n Cabinets Güthern Hohenzieritz Prillwitz c.p. und Ziplow, gezeichnet von Joh. Siemers 1796. LHA Schwerin SN 12-12-1 S-2018-107-008.
Großherzoglich-Mecklenburg-Strelitzscher Staatskalender. Mit Großherzoglichem Privilegium. Neustrelitz. Verschiedene Jahrgänge zwischen 1792 und 1859.
Abb. Schmettausche Karte mit Ziegeleistandorten: Engel, F. (Hg.) 1963: Historischer Atlas von Mecklenburg. Sonderreihe: Schmettausche Karten von Mecklenburg-Strelitz, Bl. 4, gezeichnet von C.F. Wiebeking auf Grund der Flurkarten der meckl. Direktorialvermessung von 1765/80 (Ausschnitt bearb. von H. Behrens).