Studierende im Studiengang Naturschutz und Landnutzungsplanung an der Hochschule Neubrandenburg beschäftigten sich mit einigen Fragen zur Siedlungsgeschichte zwischen Lieps und Havelquelle.
Wie veränderten sich Dorfstrukturen in den letzten Jahrhunderten?
Was blieb von einstigen Gutsanlagen?
Wie haben sich nach dem Ersten Weltkrieg Siedler in die mecklenburgische Landschaft „eingeschrieben“?
Was zeigt sich aus der DDR-Zeit in den Dörfern?
Herausgekommen ist eine kleine Ausstellung, in die Sie hier zwei Blicke werfen können, einmal in die pdf der Ausstellung und im Folgenden in die „Slide-Show“.
Einige Anmerkungen zur Siedlungsgeschichte:
Die Siedlungen zwischen Lieps und Havelquelle gehören seit Jahrhunderten zum mecklenburgischen Teil des heutigen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern.
Nach den Völkerwanderungen ab dem 4. Jahrhundert war das Land nahezu unbesiedelt. Einwandernde Slawen besiedelten die mecklenburgischen Gebiete neu. Es entstanden Fürstentümer.
Vom Beginn des 13. Jahrhunderts an holten die slawischen Fürsten deutsche Siedler ins Land. Sie erhielten seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts Landgüter zum Lehen mit dem Auftrag, Mecklenburg zu erschließen und zu bebauen (zu kolonisieren) und nach ihren Erfahrungen umzugestalten.
Mit den deutschen Siedlern kam die Dreifelderwirtschaft hierher, planmäßig wurden Dörfer angelegt, so auch der Großteil der noch heute bestehenden zwischen Lieps und Havelquelle. Die ersten neuen Dörfer wurden als Rundlinge (Rundlingsdörfer) angelegt, schon bald aber, noch im 13. Jahrhundert, wurden sie durch Anger- und Straßendörfer abgelöst, die mehr Entwicklungsmöglichkeiten boten. Nach dem 30-jährigen Krieg kamen Gutsanlagen zu bestehenden Dorfformen hinzu. Es entstanden aber auch reine Gutsdörfer.
Zahlreiche Siedlungen gingen schon vor dem Dreißigjährigen Krieg wieder unter und fielen wüst, manche Wüstungen datieren aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.
Quelle Karte mit den Phasen der deutschen Ostsiedlung: Wikipedia