NSG „Rosenholz und Zippelower Bachtal“

Stelzenbuche im Rosenholz

Dieses Naturschutzgebiet hat eine Größe von 160 ha. Es wurde am 17.2.1960 unter Schutz gestellt und am 15. 9.1966 und 11.9.1967 erweitert. Als Schutzzweck wurde der Schutz und Erhalt weitgehend ungestörter Quellmoore sowie eines Quellbaches mit angrenzenden Laubwäldern festgelegt.
Das Schutzgbiet liegt 1,5 km nördlich von Hohenzieritz. Es liegt in der eiszeitlich geprägten Grundmoräne des sogenannten Pommerschen Eisvorstoßes.
Das mehrfach eingeengte Zippelower Bachtal entstand aus einer ca. 2 km langen und 120 m breiten Schmelzwasserrinne. Das in einzelne Becken gegliederte Bachtal ist größtenteils vermoort. Hier befindet sich auch der von Sickerquellen, Seitenbächen und vom Zippelower Bach gespeiste Eichsee.
Das heutige Rosenholz teilte sich einst in drei Waldstücke auf: in das eigentliche Rosenholz, die Zippelower Buchen und die Schwanheide. Der Name „Rosenholz“ soll in Zeiten des Großherzogtums Mecklenburg-Strelitz aus einem Fest der weißen Rose hergeleitet worden sein, das die herzogliche Familie unter Teilnahme der Einwohner von Hohenzieritz einst feierte.
Das Rosenholz war ein beliebter Aufenthaltsort von Königin Luise, von dort waren Ausblicke bis nach Prillwitz und zur Lieps möglich.
Im Zuge der Bodenreform 1945 erhielten die Neubauern aus den Gemeinden Hohenzieritz, Prillwitz und Zippelow im heutigen Schutzgebiet Bodenreformwald. Der Rest des Waldes blieb ungenutzt, da es sich zum Teil um jüngere Bestände handelte. Nach der Unterschutzstellung 1960 erfolgte eine zurückhaltende forstliche Nutzung bis 1990. Seitdem jedoch wird forstlich in die Waldbestände eingegriffen.
Lediglich die ehemaligen Pflanzgärten, die quelligen Erlenbruchzonen sowie ein Hangbereich am Eichsee sind als Naturwaldreservat (Totalreservat) von der Nutzung ausgenommen.
Der Gebietszustand ist daher insgesamt nur befriedigend, da in den letzten Jahren massive forstliche Eingriffe zu Störungen führten. Dies schloss forstlichen Wegebau und Anlage von Schneisen ein, um den Einschlag mit Harvestern und die Abfuhr des Holzes zu ermöglichen.
Der bestehende Schutz reicht daher nicht aus. Das vorhandene Totalreservat müsste durch den Bereich des „Rosenholzes“ erweitert werden, um im gesamten Waldmosaik vom armen Quellerlen­bruch bis zu reichsten Quellbildungen der Erlen-Eschenwälder und des Eschen-Buchenwaldes eine Naturwaldentwicklung zu ermöglichen.
Das Naturschutzgebiet ist durch Wanderwege erschlossen, die besonders im April/Mai wegen des reichen Frühlingsaspektes sehr attraktiv sind.
Interessante Wanderziele sind das Grab des Hegemeisters Hermann Klöckner (siehe Foto), der von 1879 bis 1906 das Rosenholz betreute, die Stelzenbuche, die unter keinem Schutz steht, aber bisher von Fällung noch verschont wurde, der „Rosenholz-Findling“, den heute aber nur noch Kundige finden oder auch ein recht großer Bestand über 100-jähriger Eiben.

Quellen:
Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hg.) 2003: Die Naturschutzgebiete Mecklenburg-Vorpommerns. Schwerin: 346-347.
Fotos: Hermann Behrens, 2013