Die Bockwindmühle in Klein Vielen

Die frühesten Erwähnungen einer Windmühle in Klein Vielen stammen aus dem 15. Jahrhundert, als das mecklenburgische Adelsgeschlecht der Peccatel aus ihrem Lehnbesitz in Klein Vielen unter anderem die halbe Windmühle (die Hälfte der Einnahmen aus der Mühle) verkaufte und verpfändete.
Von Klein Vielen war nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) laut einer Inventur von 1662 nur wenig übriggeblieben. Mit der Einquartierung der kaiserlichen Armee unter dem General Ernesto Montecuccoli waren Brandschatzung des Dorfes und Ermordung seiner Bewohner verbunden. Die Windmühle stand zwar noch, war aber arg demoliert worden. Lediglich zwei Mühlsteine und das Eisenwerk waren noch vorhanden.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde sie unter der Ägide des damaligen Gutsbesitzers Wilhelm von Haake offenbar wieder neu errichtet.
Ein Gemälde, das der einstige Hofmaler im Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz, Prof. Ludwig Streitenfeld, 1921 im Auftrag des damaligen Gutspächters von Klein Vielen, Wilhelm Ludwig Dittmer, malte, gibt einen Eindruck von der Bockwindmühle.
1927 brannte die Mühle ab und wurde nicht wiederaufgebaut.

Quellen
Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS), Bestand 3.2-5/86 Nr. 1662, Inventarium des Gutes Lütken Vielen, wie daßelbe beschrieben und inventieret worden den 11. nächstfolgenden Septembris Anno 1662.
Foto des Gemäldes von Ludwig Streitenfeld 1921 : H. Behrens.